Blauer Himmel und Sonnenschein, die Weißwürst und Brezen g'schmackig, das Bier süffig, die Besucher zahlreich und interessiert, die Reden und Tischgespräche anregend und motivierend – alles Ingredienzien für einen schönen Frühschoppen. Es war eine „konzertierte Aktion“ der Störnsteiner SPD mit den SPD-Nachbarortsvereinen aus Neustadt, Altenstadt, Püchersreuth, Floß und Windischeschenbach. Der Vorsitzende der SPD Störnstein, Konrad Schell, freute sich über die gute Resonanz und bedankte sich bei den Ortsvereinen aus der Nachbarschaft für ihr Kommen. Besonders begrüßte er unsere MdL Nicole Bäumler und unseren BT-Kandidat Gregor Forster.
Schell konnte es sich aber nicht verkneifen, ein paar Worte zur großen Politik zu verlieren. Nach seiner Meinung ist die Leistungsbilanz der „Ampelregierung“ besser als das schlechte Image, das der Ampelregierung aufgrund der öffentlich ausgetragenen Koalitionsstreitigkeiten anhaftet. Die Bilanz der tatsächlichen Regierungsleistung ist durchaus respektabel, weil nicht nur die Krisen aus Corona, Ukrainekrieg, Inflation, Energieknappheit gemeistert wurden, sondern auch richtungsweisende Entscheidungen getroffen wurden. So wurde die „Zeitenwende“ und die Ertüchtigung der Bundeswehr eingeleitet und die Forcierung des Ausbaus der „Erneuerbaren Energien“ vorangetrieben. Dazu kamen Entscheidungen für ein besseres Leben der Bürger unseres Landes, z. B. Erhöhung des Mindestlohns, Erhöhung des Kindergelds, das Bürgergeld, inflationsausgleichende Rentenerhöhung, das Deutschlandticket, flächendeckendes schnelles Internet, usw.. Sorge äußerte Schell, dass es nun wieder rückwärts gehen könnte mit der sozialen Sicherung, mit dem Elan in den Transformationsbemühunen hin zu den „Erneuerbaren Energien“ und mit dem Widerstand gegen den Rechtspopulismus. Deshalb forderte er alle Zuhörer auf, sich für eine wehrhafte Demokratie einzusetzen und der oberflächlichen Argumentation im „TIKTOK_Stil“ an den Stammtischen die Stirn zu bieten. In der Landespolitik kritisierte Schell vor allem den Drang des Ministerpräsidenten zur übersteigerten Selbstinszenierung. Auch die Hinwendung wieder zur Atomkraft sei der falsche Weg. Und das Angebot Söders an den tschechischen Regierungschef Fiala „in irgendeiner Weise beim Ausbau des Atomkraftwerks Temelin behilflich zu sein“ ist, gelinde gesagt, ein Schlag ins Gesicht der Ostbayern entlang der tschechischen Grenze. Ähnliche Erfahrung mit der Landespolitik gab Nicole Bäumler vom Landtag von sich. Auch sie kritisiert die Selbstherrlichkeit der Landesregierung, die sich relativ resistent gegenüber Vorschlägen von Fachleuten verhält. So zumindest sind ihre Erfahrungen im Bildungsausschuss, in dem sie sich als ausgewiesene Fachkraft einbringt. Dann war die Bühne frei für den Hauptredner, unseren BT-Kandidat Gregor Forster. Gregor ging zunächst auf die jüngsten politischen Ereignissen im Zusammenhang mit dem Antrag und Gesetzesentwurf zur Verschärfung der Immigrationsbeschränkung von Friedrich Merz ein. Gregor schließt sich hier dem allgemeinen Pressetenor an, dass die Brandmauer gegen rechts fällt, wenn versucht wird Entscheidungen mit den Stimmen der AfD durchzudrücken. Außerdem wirft das Vorgehen von Friedrich Merz Zweifel an seiner Führungsqualität im Falle einer Kanzlerschaft auf, wenn potentielle zukünftige Koalitionspartner mit der Vorgehensweise erpresst werden, ohne Kompromisse notfalls mit den Stimmen der AfD politische Entscheidungen herbeizuführen. Realpolitik funktioniert nur über Kompromisse. Sein persönliches Wahlprogramm sieht Gregor Forster im Wesentlichen in der Interessensvertretung unserer Region. Der ländliche Raum hat Defizite in der öffentlichen Verkehrsanbindung. Dies zu verbessern, ist eine Herzensangelegenheit von Gregor. Und um das Ohr an den Sorgen der Bürger zu haben, will Gregor, falls er das Bundestagsmandat erringt, mit einen „mobilen Abgeordnetenbüro“ unterwegs sein. So möchte er zu allen Bürgern seines Wahlkreises kommen.
Im Anschluss wurde noch lebhaft an den Tischen diskutiert. Dass ein „harter Kern“ den Frühschoppen erst gegen 17:30 Uhr beendet hat, kann durchaus als Indiz für eine gelungene Veranstaltung verstanden werden.